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Über grüne Himmel, das Spezial - Organ Gehirn und Verbündete

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,


Wenn die Zuhörer den Referenten nach dem Vortrag umarmen und sich begeistert für seine inspirierenden, informativen und ehrlichen Ausführungen und Antworten bedanken, ist eines klar: Da hat jemand ganz viel richtiggemacht. Stefan Rittmeyer, Chefarzt am Ev. Lukas-Krankenhaus Gronau, ist genau das am Mittwochabend mit seinem Vortrag „Demenz verstehen – Wissenswertes für Angehörige, Pflegende und Betroffene“ gelungen. 75 Gäste durfte Rittmeyer, Geriater und Leiter der Abteilung Akutgeriatrie und Frührehabilitation, in der Cafeteria des Lukas Gronau begrüßen und mit viel Fachwissen, Engagement und Ehrlichkeit einen Einblick in die Welt von Menschen geben, die an Alzheimer, der häufigsten Form von Demenz, erkrankt sind.

Den rein wissenschaftlichen, komplexen Teil über den Aufbau von Gehirnzellen und das so wichtige Spezial-Organ fürs Lernen, das Gehirn, hielt der Referent kurz und knapp, um genügend Zeit für die zuvor gesammelten Fragen seiner Zuhörer zu haben. „Merken Sie sich Acetylcholin, dieser wichtige Botenstoff begleitet uns den gesamten Abend. Die schleichende Abnahme im Körper Demenzerkrankter ist für das Fortschreiten sämtlicher Symptome verantwortlich“, erklärte der Geriatrie-Chefarzt. Im Gehirn des Alzheimer-Patienten kann kein Acetylcholin mehr hergestellt werden, die Reserven gehen also nach und nach zur Neige. Da dieses für eine gesunde Denkleistung jedoch zwingend erforderlich ist, bauen die Betroffenen immer weiter ab. „Die Kurve wird immer weiter abfallen, sie ist nicht aufzuhalten. Es gibt kein Zurück, egal, was Sie tun. Medikamente helfen nur in einem sehr frühen Stadium, die Kurve womöglich abzuflachen. Wenn die Symptome fortgeschritten sind, tun Sie ihrem Angehörigen den Gefallen und verzichten auf die Medikamente. Diese können den Verfall nicht verhindern, haben aber oft starke Nebenwirkungen“, weiß Rittmeyer aus seiner langjährigen Erfahrung mit Demenzerkrankten. Er beantwortete alle Fragen der Anwesenden ehrlich, ohne zu beschönigen oder drumherum zu reden, nannte die Symptome und Fakten rund um die Krankheit beim Namen. Der Experte gab Angehörigen und Pflegenden aber vor allem auch Tipps für einen entspannteren Umgang mit Erkrankten: „Argumentieren Sie nicht auf der Sachebene, wenn wirre Sätze wie ‚der Himmel ist heute so schön grün‘ keinen rationalen Sinn ergeben. Das funktioniert nicht mehr und macht den Patienten nur traurig, wütend oder ängstigt ihn. Erkennen Sie die aktuelle Gefühlslage, nehmen Sie diese ernst und lassen sich darauf ein statt beweisen zu wollen, dass der Himmel eben nicht grün ist. Freuen Sie sich mit Ihrem Angehörigen gemeinsam, dass der Himmel schön ist, denn das ist genau das, was der Demenzkranke mitteilen wollte. Es geht immer um das Gefühl.“

Stefan Rittmeyer ließ keinen Zweifel daran, wie wichtig die Familien für Alzheimer-Patienten sind. Vertraute Menschen tragen den größten Teil zu einer Behandlung bei, weil sie den Erkrankten, die so oft die Welt um sie herum nicht mehr verstehen, ein sicheres Gefühl geben. Gleichzeitig sei ihm sehr bewusst, welch große Last eine 24/7-Betreuung bedeuten könne. „Sie brauchen Netzwerke, Verbündete. Achten Sie auch auf sich, nicht nur auf ihren betroffenen Angehörigen. Ich habe pflegende Angehörige kennengelernt, die jeden Tag Übermenschliches leisten. Aber die Frage, wie lange eine Pflege zuhause möglich ist, ist sehr individuell. Man muss eine Grenze ziehen. Es bringt nichts, wenn Sie selbst völlig erschöpft sind und krank werden. Suchen Sie sich Hilfe“, riet Stefan Rittmeyer seinen Zuhörern dringend.

Ein ebenso wichtiger Punkt sei eine gründliche Diagnose. Nicht selten werde vorschnell eine Alzheimer-Diagnose gestellt, doch tatsächlich könne zum Beispiel auch eine Depression vorliegen. „Eine gesicherte Diagnose erhält man frühestens nach einer Woche. Ich muss den Menschen kennenlernen, ihn in Alltagssituationen erleben, um andere mögliche Krankheiten auszuschließen. Gedächtnis- oder Sprachstörungen, Desorientierung und andere Symptome können auch von anderen Erkrankungen hervorgerufen werden“, rät Rittmeyer zu Gründlichkeit in der Diagnostik.

Die Frage einer möglichen Vorbeugung beantwortete der Referent zum Schluss: „Sie können aktiv nichts tun, um eine Alzheimer-Erkrankung bei sich selbst zu verhindern. Entspannen Sie sich, Sie tragen dafür keine eigene Verantwortung. Was natürlich grundsätzlich nicht schaden kann: genügend Bewegung und ausreichend Schlaf. Damit tun Sie Ihrem Gehirn viel Gutes.“

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