Die Geriatrische Komplexbehandlung richtet sich speziell an ältere Patienten, die an chronischen oder Mehrfacherkrankungen leiden, aber nicht an einer normalen Rehamaßnahme teilnehmen können. Die Entscheidung, ob eine Komplexbehandlung durchgeführt werden kann, trifft der verantwortliche Krankenhausarzt in den ersten Tagen des Aufenthaltes in der Geriatrie. Anders als bei einer Rehabilitation ist keine besondere Antragstellung bei den Kostenträgern erforderlich.
Die stationäre Aufenthaltsdauer während der Komplexbehandlung richtet sich nach dem stationären medizinischen Behandlungsbedarf und beträgt zwischen sieben und 21 Tage. Währenddessen führen wir eine spezialisierte, ärztliche, geriatrische Untersuchung und Betreuung durch. Auch standardisierte Erhebungen, sogenannte Geriatrische Assessments, sind Teil der Behandlung. So werden strukturiert die Art, Lokalisation und Intensität der Schmerzen erfasst und die Fähigkeit der Patienten in folgenden Bereichen geprüft
Zudem führen wir wöchentliche Teambesprechungen durch, an denen alle an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen teilnehmen. Darin tauschen wir uns über den Behandlungsverlauf aus, besprechen aktuell notwendige Maßnahmen und neue Behandlungsziele.
Während einer geriatrischen Komplexbehandlung erhalten unsere Patienten nach den Ergebnissen der Geriatrischen Assessments sowie nach den individuellen Einschränkungen und Behandlungszielen ausgerichtete Therapien durch Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Physikalische Therapie, Logopädie und Psychologie. Auch eine spezialisierte Form der Pflege, die Aktivierende therapeutische Pflege zählt zum Therapieangebot. Die Anzahl der Therapien richtet sich nach der Dauer des Aufenthaltes - in der Regel sind es mindestens 20 jeweils 30-minütige Einzeltherapien, die bei Bedarf auch durch Gruppentherapien ergänzt werden können.